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19.02.2012

Grußwort zur Einweihung des Stiftungshauses der Bürgerstiftung

Grußwort zur Einweihung des Stiftungshauses der Bürgerstiftung

 

Sehr geehrte Frau von Hammerstein,

sehr geehrte Frau Dr. Murmann,

meine Damen und Herren,

liebe Rock ´n´ Roll Kids, Taekwondoin,
und alle, die hier heute auftreten,

 

vielen Dank schon bis hierher, das war ein sehr lebendiger Auftakt. Wir reden oft von Kinder- und Jugendarbeit, damit meinen wir die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Ich kann mir vorstellen, dass harte Arbeit auch in dem steckt, was Ihr hier vorgeführt habt.


Trotzdem sah es nicht unbedingt mühsam aus, sondern auch spielerisch und das ist ja die Kunst.

 

Es freut mich, dass die BürgerStiftung Hamburg jetzt an diesem Ort Arbeit und Spielerisches miteinander verbinden kann. Eine hohe Zustiftung im Jahr 2010 hat es möglich gemacht, dass sie dieses Haus erwerben, sanieren und zum Stiftungshaus machen konnte. Andere, zum Beispiel die Stiftung Phönikks, nutzen es mit.

Und es steht an der richtigen Stelle. Mit einem Haus in der Innenstadt wird deutlich, dass wir in die Mitte der Gesellschaft gehören, steht  in der Einladung, die ich von der BürgerStiftung Hamburg erhalten habe. Das stimmt, und zwar stimmt es für die Stiftungs-Idee insgesamt: diese Art des Bürgersinns liegt im Zentrum hamburgischen Denkens. Beides trifft hier zusammen.   

Der Domplatz, zwischen solchen Straßen wie Kattrepel und Hopfensack, nur wenige Schritte von der Speicherstadt gelegen, das ist die mittigste Mitte, die Hamburg überhaupt zu bieten hat; gleichzeitig ein Ort, rund um den immer pralles Leben war. Der erste gute Wunsch zur heutigen Einweihung des Stiftungshauses ist: dass es immer voller Leben sein soll.

Hamburg ist Stiftungshauptstadt Deutschlands. In keiner anderen Stadt gibt es so viele Stiftungen, nämlich sage und schreibe 1.228 mit einem Gesamtvermögen von mehr als sieben Milliarden Euro. Dadurch stehen in Hamburg aus Mitteln der Stiftungen jedes Jahr mehrere hundert Millionen Euro zur Verfügung.
 

Jede Stiftung ist einzigartig und hat ihre eigenen Ziele und Schwerpunkte. Das gilt für die traditionelle Form der Stiftungen, die meistens Einzelpersonen oder Ehepaare gegründet haben. Aber die BürgerStiftung ist noch einmal etwas Besonderes, denn bei ihnen handelt es sich um Gemeinschaftsstiftungen vieler Bürger für Bürger in einer Stadt oder Region. Sie setzen sich fördernd und aktiv für das Gemeinwohl ein.

 

Die Bürgerstiftung Hamburg ist im März 1999 von Hamburger Bürgerinnen und Bürgern gegründet worden. Jede und jeder Hamburger kann mitwirken an einer lebenswerten Stadt. Spenden können alle Geld, persönlichen Einsatz, also Zeit, oder gute Ideen. Aktuell wird die Stiftung von mehr als 300 ehrenamtlich Aktiven unterstützt. Sie ist offen für viele weitere engagierte, kreative und  zuverlässige Zeitspender.

 

Die Bürgerstiftung lebt von der Idee des zivilgesellschaftlichen Engagements. Sie will alle, die etwas bewegen wollen, zusammenbringen.


Gerade die Kinder- und Jugendarbeit der BürgerStiftung Hamburg jetzt kehre ich an den Anfang zurück spiegelt in vielerlei Hinsicht die aktuellen Zielsetzungen der Hamburger Politik: Bildung von Anfang an, Chancengleichheit und Teilhabe für Hamburgs Kinder, Stärkung des sozialen Zusammenhaltes. Genauso geht es darum, die Chancen des Alters zu nutzen, die Teilhabe von Personen mit Behinderung, die Integration und Vielfalt in Hamburg zu stärken.

 

Dafür bieten Stiftungen die Gelegenheit zur Teilhabe an bürgerschaftlichem Engagement, und zwar auch für diejenigen, die selbst kein Vermögen beisteuern können. Das gilt ganz besonders für die BürgerStiftung Hamburg.

 

Sie betreibt ungefähr 40 Projekte, alle im sozialen Bereich. Schwerpunkt ist die Förderung von Kindern in schwierigen Stadtteilen und solchen, deren Eltern oder Großeltern eingewandert sind. Das derzeit größte und renommierteste Projekt ist das Tanzprojekt StepbyStep, das 400 Kinder in verschiedenen Schulen nutzen. Inzwischen beträgt das Stiftungsvermögen mehr als 15 Millionen Euro.

 

Meine  Damen und Herren,

 

Stiften hat in Hamburg eine lange Tradition. Die älteste bestehende Stiftung der Stadt, das Hospital zum Heiligen Geist, stammt aus dem Jahr 1227. Anfang des 20. Jahrhunderts ging es besonders um Altersfürsorge in Form von Renten und Wohnheimen, nach dem zweiten Weltkrieg um Unterstützung von Kriegsopfern, ab Anfang der 60er um die Förderung von Schülern und Studenten, heute oft um Kultur und Forschung. Hoch war immer der Anteil der Stiftungen, die sozial oder körperlich Benachteiligte unterstützen.
 

In Hamburg ist die Bereitschaft, sich bürgerschaftlich zu engagieren und Verantwortung für das Gemeinwesen zu übernehmen, traditionell so groß, dass man sagen kann: es gehört zum hanseatischen Selbstverständnis. Wichtige Fragen werden in die Öffentlichkeit getragen und daraus können Anstöße für neue gesellschaftliche Prioritäten entstehen. Stifter sind dadurch also auch Anstifter.

 

Meine Damen und Herren,

 

wegen ihrer besonderen Leistungen ist die BürgerStiftung durch einen Eintrag auf der Stiftertafel im Rathaus geehrt. Die aktuelle Vorstandssprecherin, Frau von Hammerstein, und ihr Vorgänger, Herr Dr. Rollin, beide zugleich Gründungsstifter, sind wegen ihrer besonderen Verdienste vom Bundespräsidenten mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

 

Es bleibt mir noch, Ihnen den zweiten guten Wunsch mit auf den Weg zu geben. Er ist schlicht: Bitte setzen Sie auch an diesem neuen Domizil Ihre für Hamburg so wertvolle Arbeit fort. Und lassen Sie gern jetzt sofort wieder Kinder und Jugendliche Musik machen.


Es gilt das gesprochene Wort.