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08.03.2012

Grußwort zur Eröffnung der INTERNORGA

Sehr geehrter Herr Aufderheide,

sehr geehrte Damen und Herren,

 

wissen Sie, wie der 1. FC St. Pauli im Internet für die Anmietung dieses Raums wirbt?

 

Andere haben einen VIP-Bereich, St. Pauli hat einen Ballsaal!

 

Hier kommen sonst St. Pauli-Fans mit VIP-Karte zusammen, um gut zu essen und zu trinken und sich mental auf das bevorstehende Spiel ihrer Lieblingsmannschaft einzustimmen.

 

So etwas Ähnliches tun Sie, am Vorabend der INTERNORGA, auch. Da ist der Ort klug gewählt.

 

Fußballspiele und Messen haben schließlich einiges gemeinsam: Sie erfordern Ausdauer, Geschick und Taktik.

 

Mögen diese Tugenden nicht nur dem FC St. Pauli zu guten Spielen, sondern auch Ihnen zu einer erfolgreichen Messe verhelfen.

 

Aber bei der INTERNORGA geht es natürlich noch um einiges mehr: nämlich um Überzeugungskraft, gute Produkt-Ideen und innovative Unternehmens-Strategien für das Hotellerie- und Gaststättengewerbe.

 

Und das schon seit mehr als 90 Jahren.

 

1921 richtete der Hamburger Gastwirteverband erstmals eine Hotel- und Gastwirtemesse aus. Sie war die Keimzelle der Hamburg-Messe, wie wir sie heute kennen. Sie trug maßgeblich dazu bei, dass das Messegelände bei Planten un Bloomen ausgebaut wurde und Hamburg den Status als Messestadt erhielt.

 

Meine Damen und Herren,

Hamburg und die INTERNORGA gehören also zusammen. Wenn im März INTERNORGA ist, ist klar: Jetzt ist Frühling, jetzt ist Aufbruch, jetzt ist wieder Saison. Ein neues Geschäftsjahr hat begonnen.

 

Heute ist die INTERNORGA die europäische Leitmesse für das Gastgewerbe. Hier werden die meisten Investitionsentscheidungen getroffen. Das war vergangenes Jahr, im Jubiläumsjahr so. Das wird auch dieses Jahr so sein. Denn: Der Hotel- und Gaststättenbranche geht es gut. Die Leute gehen gern ins Hotel oder Restaurant.

 

Hamburgs Tourismuszahlen geben davon beredt Zeugnis: Im vergangenen Jahr verzeichneten wir mehr als 500.000 zusätzliche Übernachtungen. Das waren pro Tag 1.500 mehr als im Vorjahr. Innerhalb von zehn Jahren haben sich unsere Gästezahlen verdoppelt.

 

Und das Ende dieses Booms ist nicht in Sicht. Verschiedene Gutachter bestätigen, dass der Tourismus in Hamburg weiterhin beste Aussichten hat. Bei einer Umfrage der Deutschen Tourismus-Analyse interessierten sich 56% der Befragten für Städtereisen. Sie wollen wir nach Hamburg locken. Auf der Internationalen Tourismus-Börse in Berlin präsentiert sich die Stadt seit gestern so groß wie noch nie.

 

Die Hamburger Gastronomie hat an diesem Boom einen enormen Anteil. Die hiesigen Restaurants, Cafés und Bars tragen mit ihrer Vielfalt und ihrer Internationalität erheblich zur touristischen Attraktivität der Stadt bei. Sie bieten gerade Bürgerinnen und Bürgern unterschiedlicher kultureller Herkunft einen interessanten und abwechslungsreichen Arbeitsplatz. 

 

Auch das Ernährungsgewerbe ist ein wichtiger Wirtschaftszweig für Hamburg und sein Umland. Die Stadt gilt allein schon durch den Hafen historisch gesehen als Drehscheibe für den Handel, für Unternehmen wie Tchibo, Edeka, Darboven oder die Ostfriesische Teegesellschaft.

 

In der gesamten Metropolregion Hamburg sind rund 30.000 Beschäftigte in ca. 320 Unternehmen im Ernährungsgewerbe tätig. Diese Unternehmen fuhren im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 14 Mrd. Euro ein. Hinzu kommen noch die Beschäftigten und Umsätze jener Großhandels- und Dienstleistungsunternehmen, die insbesondere für die Ernährungswirtschaft tätig sind.

 

Meine Damen und Herren,

ich freue mich sehr, Ihnen heute Abend so positive Zahlen präsentieren zu können. Vor gut drei Jahren, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, wären solche Zahlen undenkbar gewesen. Die Krise traf das Hotel- und Gaststättengewerbe besonders hart.

 

Umso mehr freue ich mich, dass Ihre Branche offenbar so von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland profitiert. Möge dieses Wachstum nachhaltig sein.

 

Damit wären wir beim Zukunftspreis der INTERNORGA, der heute Abend zum zweiten Mal verliehen wird. Mit dem Preis werden Produkte, Dienstleistungen, Anwendungen oder Strategien prämiert, die sich in besonderer Weise durch einen nachhaltigen Ansatz auszeichnen.

 

Meine Damen und Herren,

Nachhaltigkeit ist eines dieser Worte, die Sie in jedem Versatzbaukasten von Politikerreden finden. Seinen Anfang nimmt es in dem Hinweis eines klugen Forstwirts, dass man nicht nur abholzen, sondern auch wieder aufforsten muss, um einen Wald zu erhalten.

 

Wir müssen heute bisweilen aufpassen, dass wir das Wort nicht so überstrapazieren, dass es seinen Sinn verliert.

 

Als nachhaltig bezeichnen wir einen Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen, der keinen Raubbau betreibt, sondern immer auch die weitere Entwicklung im Blick behält; der darauf achtet, dass wir die Grundlagen für Morgen und Übermorgen nicht zerstören.

 

In diesem Sinn ist Nachhaltigkeit dann tatsächlich eine der großen Aufgaben unserer Zeit. Eine, über die wir weniger reden sollten, sondern die ganz selbstverständlich unser Handeln prägen muss. So wie sie das Handeln der heutigen Preisträger prägt.

 

Meine Damen und Herren,

Hamburg war im vergangenen Jahr die Europäische Umwelthauptstadt. Wir haben uns viel damit beschäftigt, was es heißt, klug mit den Ressourcen umzugehen. Und wir tragen das Erbe dieses Titels weiter, indem wir ganz pragmatisch unseren Teil zur Energiewende beitragen.

 

In Hamburg wird dabei der Windkraft noch größere Bedeutung zukommen. Zwar findet die Produktion des Windstroms vorwiegend außerhalb der Stadtgrenzen statt.

 

Aber Hamburg ist der Ort vieler Unternehmenszentralen der Windbranche. Und vor allem sind wir ein zentraler Nutzer der Windenergie. Deshalb müssen wir Speicher bauen und die Umwandlung des Windstroms in Wasserstoff oder Gas voranbringen.

 

Darüber hinaus wollen wir unseren Großstadtverkehr effizienter und umweltverträglicher gestalten.

 

Hamburg wächst. Viele ziehen hierher, weil die Stadt ihnen Zukunftschancen bietet. Auch bei steigender Einwohnerzahl sollen sich die Bürgerinnen und Bürger ungehindert, aber umweltschonender durch die Stadt bewegen und ihr Leben organisieren können.

 

Meine Damen und Herren,

die Konsolidierung des Haushalts ist ein weiteres zentrales Anliegen des Hamburgischen Senats. Auch mit Geld sollten wir ebenso nachhaltig umgehen wie mit Lebensmitteln. Wir können nicht mehr essen als nachwächst. Und wir können nicht mehr ausgeben als wir einnehmen.

 

Letztere Erkenntnis hat sich zum Glück mittlerweile auch in Europa durchgesetzt: Mit der Idee der gesetzlich verankerten Schuldenbremse.

 

Eine Gemeinschaft, die auf Basis von immer mehr Schulden wirtschaftet, beraubt sich ihrer politischen Gestaltungsfähigkeit. Ja sie beraubt sich ihrer Zukunftsfähigkeit.

 

Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit, das sind spätestens seit vergangenem Jahr DIE großen Themen auch der INTERNORGA. Mit dem Zukunftspreis würdigen Sie unternehmerisches Handeln und nachhaltiges Wirtschaften.

 

Für morgen wünsche ich Ihnen einen guten Start in die INTERNORGA 2012, viel Erfolg und gute Geschäfte! Und ich bin gespannt auf die diesjährigen Preisträgerinnen oder Preisträger.

 

Hiermit ist die INTERNORGA 2012 eröffnet!

 

Es gilt das gesprochene Wort.