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09.04.2014

Grußwort zur Grundsteinlegung für den Hauptsitz von Philips Deutschland in Hamburg

Grußwort zur Grundsteinlegung für den Hauptsitz von Philips Deutschland in Hamburg

 

 

Sehr geehrte Frau Dr. Kriwet,
sehr geehrter Herr Dirks,
sehr geehrter Herr Otto,
sehr geehrter Herr Dr. Mattner,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

eine Grundsteinlegung ist für einen Bürgermeister immer ein erfreulicher Anlass und besonders freue ich mich, dass Philips Deutschland sich weiterhin für Hamburg als seinen Hauptsitz in Deutschland entschieden hat. Ich denke, Sie hatten dafür viele gute Gründe. Denn jede Unternehmensleitung überlegt sich ganz genau, wo sie ihren Hauptsitz ansiedelt.

Der Kabarettist Willy Astor hat in seinem Lied Hamburch seine ganz persönlichen Gründe formuliert, die für das Leben hier sprechen:

Dann segele ich mit der Jolle
durch die Stadt, durch diese tolle,
und im Kosmos der Politen
höre ich die Beatles beaten.
Lass mich gern von Schiller locken,
hör’ noch, wie sie nordic talken.
Was ich mag, das ist die Art
vom Hanseat.

So weit sein zugegeben: subjektives Loblied auf Hamburch, und es bringt eine Lebensqualität launig auf den Punkt, wie sie in dieser Kombination nur wenige Städte Europas auf so kleinem Raum bieten.

Ein Erster Bürgermeister ist kein Poet. Darum fallen mir auch eher prosaische Gründe ein, warum sich bei uns viele internationale Konzerne und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohlfühlen und ihren Haupt- beziehungsweise Wohnsitz an Alster und Elbe wählen. Gute Gründe sind es allemal:

  1. ist Hamburg ein Magnet für Unternehmen wie Beschäftigte, weil wir unsere Stadt ständig weiterentwickeln.
  2. bilden Hafen und Flughafen zusammen die logistische Drehscheibe des Nordens. Und
  3. bietet Hamburg als Wissenschaftsstadt die Basis für Innovation und Fortschritt.


Das Selbstverständnis der Hanseaten ist kosmopolitisch. Unter den bald 1,8 Millionen Hamburgerinnen und Hamburgern leben circa 500.000 Zuwanderer oder deren Nachkommen. Sie helfen die Stadt in Bewegung zu halten: Bei uns leben Bürger aus fast 180 Nationen.

Unsere Zuwanderer sind Teil unseres weltweiten Netzes zu einer Welt, die immer enger zusammen wächst. Je vielfältiger wir selbst sind als Arbeitsmarkt, als Wirtschaftsort, gesellschaftlich und kulturell umso erfolgreicher werden wir sein.

Der Hamburger Senat trägt dafür Sorge, dass all diejenigen, die in unserer Stadt leben und arbeiten wollen, auch eine für sie angemessene Bleibe finden können. Ob Familien, Alleinstehende oder Unternehmen für alle ist Hamburg Heimat. Dieses Ziel zu erreichen, ist eine riesige Herausforderung. Denn wir in Hamburg planen nicht auf der grünen Wiese, sondern wir planen in einer bereits gebauten Stadt mit festen Grenzen.

Dass das gelingt, ist das Verdienst derjenigen, die wie ECE Projekte entwickeln, Bebauungspläne aufstellen und mit verhandeln, auch derjenigen, die Grundstücke bereitstellen und zum Kauf anbieten, derjenigen, die Baugenehmigungen erteilen und vieler, vieler anderer in den Behörden der Stadt.

Dass Philips so zügig eine Baugenehmigung hier an der Röntgenstraße erhalten konnte, liegt auch an unseren tüchtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Baubehörde und Bezirksamt und einer konsequent bürgernahen und schnell arbeitenden Verwaltung. Die ebenso bei den zahlreichen Baugenehmigungen für Privatwohnungen in den vergangenen drei Jahren gezeigt hat, was in ihr steckt.

Unternehmen siedeln sich an oder sie bleiben, wie Philips, Hamburg treu , weil sie gute Bedingungen vorfinden.
In dem von der EU fortentwickelten Transeuropäischen Verkehrsnetz spielt Hamburg als wichtiger Logistikknoten eine zentrale Rolle für das Kernnetz, das bis 2030 vollendet sein soll. Und wo sonst gibt es schon neben einem internationalen Hafen auch sozusagen mitten in der Stadt einen internationalen Flughafen, von dem zum Beispiel eilige Medizinkomponenten wie Röntgenröhren innerhalb von Stunden in alle Welt versendet werden können?

Neben diesen in Anführungsstrichen harten Standortfaktoren spielen für Standortentscheidungen im 21. Jahrhundert auch sogenannte weiche Faktoren eine Rolle, was mich zu meinem dritten Punkt führt: Bildung und Wissenschaft.

Die Studiengänge unserer Hochschulen sind auf die spezifischen Bedürfnisse Hamburgs zugeschnitten. Unter anderem in den Bereichen Logistik, Maritime Wirtschaft, Life Science und Medien haben sie weit über Deutschland hinaus eine große wissenschaftliche Reputation. Sie sind auf internationale Anforderungen ausgelegt und werden teilweise in englischer Sprache unterrichtet, entsprechen also dem Anspruch Hamburgs als gateway oder besser gesagt: gangway to the world.

Besonders gespannt bin ich auf die Entwicklungen im Rahmen des Life Science Cluster Nord. Dort arbeiten Hamburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen mit Philips an der Weiterentwicklung des innovativen medizinischen Bildgebungsverfahrens Magnetic Particle Imaging (kurz MPI), das 2001 von Philips-Forschern entwickelt wurde.

Am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf wird zurzeit ein Lehrstuhl für experimentelle biomedizinische Bildgebung als Brückenprofessur zwischen Uni Hamburg, TU und dem UKE eingerichtet. Aktuell laufen Berufungsverhandlungen, die im Laufe dieses Jahres abgeschlossen sein sollen. Ziel ist es, mit Hilfe des Philips-Patents für MPI die biomedizinische Bildgebung in Hamburg nachhaltig zu unterstützen und Hamburg als biomedizinischen Standort in Deutschland zu etablieren. Das sind gute Nachrichten für die Hamburger Wirtschaft, für Philips und für den Wirtschaftsstandort Hamburg insgesamt.

Meine Damen und Herren,
ich denke, es ist deutlich geworden, dass Philips eine kluge und weitblickende Standortentscheidung getroffen hat. Ich freue mich, dass wir heute am Produktionsstandort an der Röntgenstraße die Grundsteinlegung Ihrer Hauptverwaltung feiern können. Der Grundstein für Philips wurde im Jahr 1891 gelegt übrigens just in dem Jahr, in dem der berühmte Hamburger Hans Albers in der Langen Reihe in St. Georg geboren wurde.

Eine andere Berühmtheit, nämlich Johann Wolfgang von Goethe, hat einmal gesagt:

Drei Dinge sind an einem Gebäude zu beachten:

  • dass es am rechten Fleck stehe,
  • dass es wohlgegründet,
  • und dass es vollkommen ausgeführt sei.


Dass der neue Hauptsitz von Philips in Deutschland am rechten Fleck steht, wird niemand bestreiten. Dass die neue Zentrale auch wohlgegründet ist, dafür steht Philips als Global Player unter den Elektronikkonzernen und Weltmarktführer in vielen wichtigen Marktsegmenten. Ich wünsche nun den Architekten, den Bauunternehmen und Handwerkern, dass sie das Haus auch vollkommen ausführen mögen.

Und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie dem Vorstand der Philips Deutschland GmbH wünsche ich weiterhin eine erfolgreiche Arbeit bei uns in Hamburg.

 

Es gilt das gesprochene Wort.