Nachhaltigkeit Die neue Ordnung
Rede von Olaf Scholz zum Thema "Nachhaltigkeit Die neue Ordnung" anlässlich der Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2008 in Düsseldorf
Wie ein Donnerschlag, so hat es Ernst Ulrich von Weizsäcker einmal formuliert, wirkte vor mehr als dreieinhalb Jahrzehnten jener berühmte Bericht zur Lage der Menschheit, den der Club of Rome unter dem Titel Die Grenzen des Wachstums veröffentlichen ließ. Entscheidend, so von Weizsäckers Einschätzung, waren nicht unbedingt die einzelnen Aussagen dieses Berichts. Entscheidend war, dass nun allen Lesern und Politikern zu dämmern begann, dass wir politische Entscheidungen immer im Bewusstsein unserer Verantwortung für kommende Generationen treffen müssen.
Das, was wir heute tun, darf unseren Kindern und Enkeln die Chancen auf ein Leben in Wohlstand und einer intakten Umwelt nicht nehmen. Diese Maxime begann damals auf ihrem Marsch durch die Köpfe über viele Länder- und Kulturgrenzen hinweg Wirkung zu erzeugen.
Wenn es heute eine Zukunftsvision für die Welt gibt, die jenseits aller Ideologien als vernünftig und anerkannt gelten darf, so ist es das 1992 in Rio de Janeiro vorgestellte Leitbild der nachhaltigen Entwicklung. Die Politik der Bundesregierung ist diesem Leitbild verpflichtet als Vision, die die grundsätzliche Richtung vorgibt, aber eben auch als konkreter Handlungsauftrag und Aufgabe, die alle Politikfelder durchzieht. Dass sich die Realisierung einer nachhaltigen Entwicklung nicht auf das Ziel beschränken kann, ökologisch verträgliche Gesellschaften zu gestalten, darf inzwischen als eine weithin akzeptierte Einsicht gelten. Nachhaltigkeit meint einen ganzheitlichen politischen Prozess, der die ökonomischen, sozialen und kulturellen Herausforderungen einschließt. Es gilt, den Erfordernissen von Umweltschutz, wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und sozialer Verantwortung gleichermaßen gerecht zu werden. Das führt niemand wird sich hier Illusionen machen manchmal zu handfesten Interessenkonflikten, die sich nicht von selbst auflösen, sondern politisch entschieden werden müssen. Zwar gibt uns der Entschluss, Politik generationenübergreifend auszurichten, einen Handlungskorridor vor, aber Prioritäten und konkrete Ziele müssen beständig neu diskutiert, verabredet und in politisches Handeln umgemünzt werden. Auch deshalb ist es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger so eng wie möglich in diesen Prozess einzubinden und Nachhaltigkeit auf vielfältige Weise gesellschaftlich zu verankern. Das geschieht erfreulicherweise in zunehmendem Maße. Auch der aktuelle Fortschrittsbericht der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie legt davon Zeugnis ab:
Nie zuvor waren an seiner Erstellung mehr gesellschaftliche Gruppen und Institutionen beteiligt.
Von entscheidender Bedeutung bleibt darüber hinaus der integrative Ansatz:
Bereits die Agenda für Entwicklung, das vielleicht wichtigste programmatische Werk der Vereinten Nationen aus der letzten Dekade des 20. Jahrhunderts, nennt und erläutert ganz konkret fünf eng miteinander verknüpfte Dimensionen, die alle Aspekte der Entwicklung durchdringen. Eine dieser fünf Dimensionen ist die Verwirklichung einer gerechten Gesellschaft, die das Prinzip der Generationenverantwortung ebenso umfasst wie den sozialen Ausgleich und die gerechte Verteilung von Arbeit, Einkommen und Lebenschancen. Hier spielt die gesellschaftliche Verantwortung, der sich Unternehmen und Betriebe verpflichtet fühlen, eine herausragende Rolle.
Worum geht es dabei konkret?
Es geht um Unternehmen, die aus Überzeugung ihr Kerngeschäft nach besseren Regeln gestalten. Sie behandeln ihre Beschäftigten anständig, zahlen vernünftige Löhne, beteiligen Belegschaften am Gewinn oder gehen sorgsam mit den natürlichen Ressourcen um, so hat das ein Journalist in seinem Buch Soziale Kapitalisten auf den Punkt gebracht. Aktuell bekommen es immer mehr Betriebe mit den Konsequenzen der internationalen Finanzkrise zu tun. Sie melden, dass ihnen Aufträge verloren gehen und sie deshalb ihre Produktion herunterfahren oder vorübergehend aussetzen müssen.
In dieser Situation hat die Bundesregierung zügig reagiert und die Bezugsdauer des Kurzarbeitergelds von sechs auf 18 Monate verlängert. Das bietet den Unternehmen die Möglichkeit, auch in der Krise an ihren gut ausgebildeten Fachkräften festzuhalten. Darüber hinaus muss die Phase der Kurzarbeit nicht unproduktiv verstreichen. Sie kann sinnvoll für Qualifizierung und Fortbildung genutzt werden. Die Devise lautet: Qualifizieren statt entlassen! Die Bundesregierung unterstützt das ausdrücklich.
Unternehmen und Betriebe, die von diesen Möglichkeiten Gebrauch machen, beweisen nicht nur gesellschaftliche Verantwortung, sondern verschaffen sich vielleicht sogar einen handfesten Wettbewerbsvorteil. Wenn die Konjunktur wieder anzieht und die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften steigt, müssen sie weder Zeit noch Geld in die Suche nach geeigneten Mitarbeitern investieren. Sie können sofort wieder auf ihre erfahrene und eingespielte Belegschaft zurückgreifen.
Im Kern also geht es darum: Vernünftig und vorausschauend wirtschaften, mit dem Blick auf das Wohl der Beschäftigten, mit Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt und nicht zuletzt mit dem Blick für einen stabilen und dauerhaften Unternehmenserfolg. Hier gilt einmal mehr: Nachhaltigkeit zahlt sich aus und zwar immer auch für die Unternehmen selbst. Wer verantwortungsbewusst handelt, der lernt, unnötige Risiken zu vermeiden, Marktentwicklungen frühzeitig zu erkennen und sich langfristig für den Wettbewerb zu rüsten.
Das wiederum nützt der Gesellschaft,
zum Beispiel, weil verantwortungsbewusste Unternehmen auch denen eine Chance auf Ausbildung geben, die sonst vorschnell ins Abseits geschoben werden,
zum Beispiel, weil flexible Arbeitszeitmodelle die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern,
zum Beispiel, weil Weiterbildung im Betrieb kein Fremdwort ist,
zum Beispiel, weil Arbeitsplätze alternsgerecht und altersgerecht ausgestaltet werden.
Das sind konkrete Punkte, die es zu diskutieren gilt beim Thema gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen im internationalen Kontext unter dem (leider recht sperrigen) Titel Corporate Social Responsibility bekannt, abgekürzt CSR.
Gerade am Beispiel der Ausbildung junger Leute lässt sich aber auch zeigen:
Corporate Social Responsibility gab es schon, als noch keiner je dieses Wort genutzt hatte. Denn es gibt sie von je her, die Unternehmen, die die Zahl ihrer Ausbildungsplätze nicht nach der Konjunktur richten, die sich nicht allein fragen, ob sich Ausbildung rechnet. Betriebswirtschaftlich tut sie das nicht immer, volkswirtschaftlich aber ist das anders. Wenn es klappen soll mit dem Fachkräftenachwuchs unserer Wirtschaft, müssen Unternehmer auch heute ihre Verantwortung für das Ganze sehen und wahrnehmen. Das aber heißt dann auch: Die Unternehmen dürfen nicht nur die Besten oder Schlauesten nehmen.
Erinnern Sie sich noch? Es ist noch gar nicht so lange her, da waren die meisten Lehrlinge 15 oder 16 Jahre alt und hatten meistens einen Hauptschul- oder Realschulabschluss. Diese Jugendlichen haben heute die geringsten Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Das darf nicht so bleiben. Inzwischen ist der Begriff Corporate Social Responsibility eingeführt und mehr oder weniger etabliert. Doch ich verrate sicher kein Geheimnis, wenn ich sage: Den meisten Verbraucherinnen und Verbrauchern bleiben Idee und Nutzen dieses Konzepts bislang verborgen.
Mit dem Begriff und dem Logo UnternehmensWerte wollen wir als Arbeits- und Sozialministerium den Bürgerinnen und Bürgern unsere nationale CSR-Strategie nahebringen und die Inhalte unternehmerischer Verantwortung nachvollziehbar machen. Drei Punkte sind mir dabei wichtig, auf die ich näher eingehen möchte:
Erstens: Wir brauchen eine kritische Öffentlichkeit, die soziales Engagement, Umweltbewusstsein und unternehmerische Verantwortung einfordert.
Wir brauchen zweitens Unternehmen, die es ernst meinen, Unternehmen, für die Nachhaltigkeit mehr ist als Marketing in Hochglanzprospekten.
Drittens schließlich ist die Politik gefordert mit dem klaren Bekenntnis, sich für UnternehmensWerte stark zu machen.
Meine Damen und Herren,
in Deutschland haben wir wirtschaftlichen Erfolg errungen nicht obwohl, sondern weil wir eine soziale Marktwirtschaft sind. Diese Erfahrung prägt: Unternehmenswerte haben Tradition und in vielen Betrieben, gleich welcher Größe, gelten ethische Grundsätze, die über das gesetzlich Festgelegte weit hinausreichen. Dennoch gibt es viele Fälle, in denen Manager von Verantwortung nichts spüren lassen: Belegschaften werden bespitzelt. Textilien werden mit Kinderarbeit hergestellt. Es werden sittenwidrige Löhne gezahlt. Beschäftige erfahren aus der Zeitung von ihrer Entlassung. Kein Wunder, dass so etwas das Vertrauen der Gesellschaft in die Wirtschaft sinken lässt.
Mehr noch als all das zeigt uns die globale Finanzkrise, dass das freie Spiel der Märkte, kurzfristiges Profitstreben und ein verantwortungsloses Wirtschaften bar jeder wertorientierten Bindung ins Verderben führt. Ungezügelte Finanzmärkte verhöhnen das Gebot der Nachhaltigkeit. Klar ist: So geht es nicht. Wir müssen und werden deshalb mit international abgestimmten Regeln nachsteuern. Und wir brauchen auch auf nationaler Ebene ein neues Zusammenspiel zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen steht für dieses Zusammenspiel und ist eine zeitgemäße Weiterentwicklung des Konzeptes der sozialen Marktwirtschaft.
Dabei ist klar: Unternehmen, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, gehen über gesetzliche Vorgaben hinaus. Sie nutzen Potenziale für Gesellschaft und Umwelt. Sie ersetzen keine rechtlichen Regelungen und sie sind freiwillig.
Damit das Konzept aufgeht, braucht es Öffentlichkeit. Eine kritische und informierte Öffentlichkeit, die die Selbstverpflichtungen und das Engagement von Unternehmen im Auge behält. Und die dieses Engagement mit ihrer Kaufentscheidung honoriert. Nach meiner Beobachtung nimmt die Bereitschaft, beim Einkaufen mit dem Geldbeutel abzustimmen, weiter zu. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher sind bereits heute bereit, mehr Geld für verantwortlich produzierte Produkte auszugeben. Nennen wir es den strategischen Konsum oder einfach nur verantwortungsbewusste Verbraucher. Mündige Bürgerinnen und Bürger nutzen den Markt, um Nutzen für Gesellschaft und Wirtschaft zu schaffen. Denn verantwortlicher Konsum bringt Innovation und schafft neue Märkte. Die Politik kann beide Seiten unterstützen die Unternehmen, die sich freiwillig verpflichten, und die Öffentlichkeit, die darauf pocht, dass diese Selbstverpflichtungen auch eingehalten werden. Das funktioniert aber nur dann, wenn wir konkret werden und genaue Kriterien versprechen. Gesellschaftliche Verantwortung ist zwar freiwillig, aber es darf nicht beliebig werden. Weil es sonst nicht zur Kenntnis genommen wird. Weil dann die Abstimmung mit dem Geldbeutel nicht mehr klappt. Weil dann strategischer Konsum nicht möglich ist. Deshalb brauchen wir vor allem auch Unternehmen, die es ernst meinen.
Immer mehr Unternehmer erkennen, dass sie in ihrem eigenen Interesse handeln, wenn sie ihren Betrieb auf die Einhaltung ethischer, sozialer und ökologischer Kriterien verpflichten. Qualität zahlt sich aus, das gilt nicht nur für die Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens selbst. Es gilt auch, wenn es darum geht, in den Unternehmen für gute Arbeitsbedingungen zu sorgen Arbeitsbedingungen, die die Motivation der Beschäftigten fördern, ihre Fähigkeiten entwickeln und ihre Gesundheit erhalten. Über 30 Prozent des finanziellen unternehmerischen Erfolgs hängen direkt von der Qualität der Arbeitsbedingungen und dem Mitarbeiterengagement ab. Das belegt die weltweit größte repräsentative Studie zum Thema Unternehmenskultur, Arbeitsqualität und Mitarbeiterengagement eindrucksvoll.
Wir wissen: Viele Unternehmen werden mutiger, achten auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, arbeiten aktiv an neuen Produktlinien zum Beispiel Bioprodukten und setzen bei der Herstellung ganz bewusst auf ressourcenschonende Verfahren. Noch fehlt uns ein Set mit eindeutigen Kriterien, das uns erlaubt zu bestimmen, ob es ein Unternehmen wirklich ernst meint oder nicht. Aber es gibt bereits heute weltweit aussagekräftige Indikatoren zum Beispiel:
- internationale Standards wie die Kernarbeitsnormen der International Labour Organisation ILO oder Standards zur Sicherung der natürlichen Ressourcen,
- die Dialoge mit Nichtregierungsorganisationen und Zusammenarbeit mit Stakeholdern, um Transparenz für alle herzustellen,
- die regelmäßige Publikation von Nachhaltigkeitsberichten,
- die Mitgliedschaft in Netzwerken wie dem UN Global Compact oder Branchennetzwerken, um Ideen für Engagement zu sammeln und aus Fehlern zu lernen
- oder die Listung in Nachhaltigkeitsindizes.
Unternehmerische Verantwortung zeigen, das erfordert oft Rückgrat und Stehvermögen. In Deutschland können wir auf eine lange Tradition erfolgreicher Initiativen zur Humanisierung der Arbeit zurückblicken. Denn nicht auf das Reden, sondern auf das Handeln kommt es an. Deswegen müssen Aktivitäten, die Nachhaltigkeit fördern und gesellschaftliches Engagement beweisen, Teil des strategischen Managements eines Unternehmens sein und dürfen nicht der Marketingabteilung überlassen bleiben.
Aber, meine Damen und Herren,
der Appell zu Unternehmensverantwortung entpflichtet nicht die Politik. Sie bleibt weiterhin gefordert, Mindeststandards zu setzen national und international. Das bedeutet für die Bundesregierung, dass es keine Entpolitisierung etwa bei den Themen Arbeitsschutz, Arbeitnehmerrechte und Mitbestimmung geben darf. Das alles regeln wir in Deutschland gesetzlich aus gutem Grund. Und wir werden nicht aufhören, uns auch international für die soziale Gestaltung der Globalisierung stark zu machen; sei es im Rahmen der Internationalen Arbeitsorganisation, der Organisationen für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung oder bei den Vereinten Nationen.
Wenn es um eine nationale CSR-Strategie geht, dann bestehen die Anforderungen an die politischen Entscheidungsträger außerdem darin, das Gemeinwohl durchzusetzen, das heißt in unserem Fall, einen Rahmen zu schaffen, in dem das Verlangen unserer Bürgerinnen und Bürger nach Transparenz erfüllt wird.
Wir wollen
die Unternehmen unterstützen, die sich für gesellschaftliche Verantwortung stark machen und
den Verbrauchern ermöglichen, ihren Einfluss auf den Markt zu nutzen.
Unsere Basis dafür ist und bleibt der Dialog. Wir wollen vorrangig eine Moderatoren- und Vermittlerrolle einnehmen zum Beispiel beim Dialog zwischen Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen, zum Beispiel beim Dialog zwischen Unternehmen und Öffentlichkeit. Und wir wollen dabei helfen, Handlungsfelder aufzuzeigen. Wir wollen sichtbar machen, wo Engagement sinnvoll ist, Aktivitäten bündeln, gute Bespiele zur Nachahmung empfehlen und selbst Vorbild sein zum Beispiel bei der öffentlichen Beschaffung. Politik kann einen Rahmen setzen, Netzwerke knüpfen und Orientierung geben. Um genau das möglichst effektiv tun zu können, werden wir schon in Kürze ein CSR-Forum einrichten, das alle, die es angeht, an einen Tisch bringen wird.
Aufgabe des Forums wird es sein, Empfehlungen zu den Inhalten der nationalen CSR-Strategie zu entwickeln. Es geht um eine Bestandsaufnahme aller Aktivitäten in Deutschland, es geht aber auch um die Positionierung im internationalen Kontext und die Entwicklung von konkreten Aktionsfeldern. Ich möchte, dass klarer wird: Unternehmerische Verantwortung ist mehr als ein Marketing Tool. Das haben erfreulicherweise viele Unternehmen längst erkannt.
Damit kein Missverständnis aufkommt: Ich habe nichts gegen gutes Marketing. Aber egal, ob wir über ein Produkt, ein Unternehmen, über Politik oder gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen reden gutes Marketing gelingt nur, wenn auch der Inhalt stimmt.
Meine Damen und Herren!
Die Zeiten, in denen sich ein Unternehmer nur um seine Bilanzen kümmern musste, sind vorbei. Nur der Unternehmer, der sich seiner Verantwortung auch gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt bewusst ist und diese glaubwürdig wahrnimmt, kann meines Erachtens langfristig erfolgreich sein. Für diese Überzeugung wirbt seit langem man gestatte mir hier in Düsseldorf diesen Anflug von Lokalpatriotismus der Hamburger Unternehmer Michael Otto. Er tut das mit hoher Glaubwürdigkeit und beispielgebenden Engagement. Als Vorstandsvorsitzender hat Michael Otto seinen Handelskonzern über Jahrzehnte hinweg bis Oktober 2007 erfolgreich geführt. Gleichzeitig aber hat er sich als Stifter und Initiator (zum Beispiel eines wegweisenden Projekts zur Berufsorientierung von Hauptschulabsolventen) und nicht zuletzt durch das Vorbild des eigenen Unternehmens für wertegeleitetes Wirtschaften und den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt stark gemacht. Dafür wurde Michael Otto unter anderem mit dem Deutschen Umweltpreis und dem Sustainability Leadership Award geehrt.
Sollte es noch eines Beweises bedurft haben, dass ökonomischer Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung gerade unter den Bedingungen der Globalisierung am besten Hand in Hand gehen, Unternehmer wie Michael Otto hätten ihn längst erbracht. Vorbilder motivieren und spornen an, das gilt überall dort, wo Leistung gefragt ist also auch in der Wirtschaft. Damit spreche ich auch von den Siegern des Deutschen Nachhaltigkeitspreises, die heute für ihr vorbildliches Engagement ausgezeichnet werden. Preise und Auszeichnungen sind zunächst eine besondere Anerkennung für herausragende Leistungen, sie sollen fördern, unterstützen und einen Anreiz geben, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Preise und Auszeichnungen ehren zugleich ihre Stifter und Unterstützer, denen ich an dieser Stelle für Ihr Engagement herzlich danken möchte. Zu guter Letzt aber sind Preise und Auszeichnungen wie Leuchttürme, die von möglichst vielen wahrgenommen werden und der Orientierung dienen sollen.
Allen Unternehmen, die heute mit Preisen bedacht werden, gratuliere ich von ganzem Herzen. Sie sind Vorreiter, Impulsgeber und Mutmacher und damit hoffentlich für viele weitere Unternehmer ein Ansporn, die Idee der Nachhaltigkeit zu verwirklichen.
Noch einmal: Herzlichen Glückwunsch!
Hier geht es zur Internetseite des Deutschen Nachhaltigkeitspreises.