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23.03.2013

Rede auf der Eröffnungsveranstaltung der IBA

Rede auf der Eröffnungsveranstaltung der IBA

 

Liebe Hamburgerinnen und Hamburger,

sehr geehrte Gäste der Internationalen Bauausstellung,  

 

Hamburg ist ab sofort um eine Attraktion reicher. Mehr noch: Heute darf sich die Elbinsel, dürfen sich Wilhelmsburg und die Veddel einmal ein wenig als Nabel der Welt fühlen. Ich finde, das ist keineswegs eine Übertreibung. Denn heute erlebt ein siebenjähriger Prozess seinen vorläufigen Höhepunkt, der weit über die Elbinsel und Hamburgs Grenzen hinaus von Bedeutung ist.

 

Wer sich mit dem Thema Stadtentwicklung, dem zukünftigen Leben, Arbeiten und Wohnen beschäftigt, darf keine Angst vor großen Dimensionen haben.

 

Schon heute lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten, in absehbarer Zukunft werden es zwei Drittel sein. Die Wanderung in die Metropolen hat die Entwicklung unserer Städte geprägt, und der Wachstumstrend wird auch ihre Zukunft bestimmen.

 

In der Stadt bündeln sich die Trends von morgen. Hier zeigen sich die Probleme zuerst und am drängendsten, aber hier entstehen auch die Lösungen. Deshalb tragen wie Hamburg Städte eine große Verantwortung, zum Beispiel für nachhaltiges und solidarisches Zusammenleben, für den Energieverbrauch und den Klimaschutz.

 

In den Städten gibt es Wachstumsmotoren, Kreativitätszentren und Intelligenzpotenziale. Hier versammelt sich die Tat- und Arbeitskraft

vieler Einwohner, von denen jede und jeder dem folgt, was die Amerikaner den Pursuit of Happiness nennen, das ganz persönliche Streben nach Glück, das dort sogar Verfassungsrang hat.

 

Unsere Städte sind Baustellen: Baustellen für ein besseres Leben und Baustellen der Fürsorge für unsere Zukunft. Wie das Bauen diese Prozesse unterstützen kann, damit beschäftigt sich diese Bauausstellung in Theorie und noch mehr in der Praxis.

Die Vergangenheit hat Hamburgs Süden viel abverlangt: Im Zweiten Weltkrieg wurde Wilhelmsburg massiv bombardiert, und die verheerende Sturmflut 1962 kostete mehr als 300 Bewohner das Leben.

 

In unseren Tagen nun eröffnen sich für Wilhelmsburg Wege für eine Entwicklung des lange vergessenen Stadtteils hin zu einem Raum, in dem man gern lebt. In dem man arbeitet, in dem wohnt, in dem man einkauft, seine Freizeit verbringt, Sport treibt, Freundschaften und Hobbys pflegt.

 

Das 35 km2 große Projektgebiet der IBA in Wilhelmsburg und auf der Veddel sowie im Harburger Binnenhafen soll zu einem Vorbild für nachhaltige, zukunftsorientierte Innenentwicklung werden.

 

Was hier geschieht, stößt international auf großes Interesse. Ich verspreche mir davon aber auch ein neues, optimistisches Selbstbewusstsein aller, die hier leben und ein neugieriges Staunen im übrigen Stadtgebiet darüber, was sich auf der anderen Seite der Elbe so tut.

 

Zum Staunen gibt es jede Menge Anlässe, zum Beispiel das buchstäblich zentrale Projekt Wilhelmsburg Mitte hier an der Grenze zum künftigen Park der Internationalen Gartenschau Hamburg 2013. Die Bauausstellung in der Bauausstellung gibt mit den innovativen Wohnungsbau­projekten, die dort präsentiert werden, Antworten auf die Frage, wie wir in Zukunft bauen und wohnen werden.

 

Ende Mai zieht die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt an ihren neuen Standort in Wilhelmsburg. Für diejenigen unter Ihnen, die vom Süden mit dem Zug nach Hamburg gekommen sind: Es ist das buntgestreifte Gebäude kurz vor Ankunft am Hauptbahnhof auf der linken Seite, das so gut zu Hamburgs wohl buntestem Stadtteil passt.

 

Gleich gegenüber vereint ein Gebäude­-Ensemble ein Schwimmbad, eine Sporthalle und neuen Wohnraum und mit dem Wälderhaus obendrein ein Natur- und Umweltbildungszentrum. Integrierten Konzepten wie diesen gehört die Zukunft, und integriert wird dort auch der Anspruch, Wilhelmsburg zu einem klimaneutralen Stadtteil werden zu lassen.

 

 

Meine Damen und Herren,

 

wir brauchen Mut und Fantasie zur großen, zur sich weiterentwickelnden Stadt! Das übergeordnete Ziel für Wilhelmsburg lautet: Aufwertung ohne Verdrängung.


  • Der von uns mit schon jetzt großem Erfolg neu belebte Wohnungsbau,
  • die kleinen wie die großen Verkehrsprojekte,
  • die Weiterentwicklung des Inselparks als Volkspark des 21. Jahrhunderts und    neues Freizeitgelände,
  • die Bildungsoffensive Elbinsel
  • und die bereits zunehmende Nachfrage durch Immobilieninvestoren

 

dies und vieles mehr belegt, dass Hamburg mit der Durchführung der IBA schon jetzt eine dauerhafte Entwicklung angestoßen hat, von der wir alle profitieren.

Und das Wichtigste: Insgesamt eröffnet sich für Wilhelmsburg ein Potenzial von rund 5.000 neuen Wohneinheiten Wohnraum, den Hamburg und die Elbinsel dringend brauchen.

 

Ich möchte Sie alle einladen, in den kommenden Tagen zu entdecken, was die IBA zu bieten hat. Das umfangreiche Programm ist wahrlich nicht arm an Höhepunkten. Viele hundert Aktive haben dazu beigetragen zu viele, um sie hier angemessen einzeln würdigen zu können.

 

Darum danke ich im Namen des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg sozusagen kollektiv ihnen allen für ihr außergewöhnliches Engagement, ihre Kreativität und Ausdauer bei diesem Großprojekt, die hoffentlich durch ein reges Besucherinteresse belohnt wird.

Die IBA Hamburg 2013 wird das Gesicht unserer Stadt als Ganzes verändern, weit über die Dauer der Bauausstellung hinaus. Und wir können später einmal sagen: Wir waren dabei!

 

Ich wünsche der Internationalen Bauausstellung Hamburg 2013 viel Erfolg, uns allen viel Spaß und viele spannende Diskussionen über die Zukunft der Metropolen von morgen.

 

Es gilt das gesprochene Wort.