Sehr geehrter Herr Präsident Wachholtz,
sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Kämpfer,
sehr geehrte Mitglieder des Schleswig-Holsteinischen Landtages,
sehr geehrte Mitglieder des Deutschen Bundestages,
sehr geehrte Mitglieder des konsularischen Korps,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
vielen Dank für die freundliche Begrüßung. Dass ich nach der gestrigen Abstimmung heute noch kommen darf, hat mich sehr erleichtert.
Eine knappe Mehrheit hat einen Strich durch unsere Olympia-Bewerbung gemacht.
Ich bin froh, dass wir hier alle zusammen sind und uns heute das Wetter keinen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Seit 51 Jahren gibt es das Grünkohlessen und nur Xaver, der Orkan, der 2003 mit bis zu 174 Km/h über den Norden zog, konnte diesen traditionellen Termin durcheinander bringen. So haben wir nun also heute die Glückszahl 50.
Die Dinge, die die Routine unterbrechen bleiben immer besonders im Gedächtnis. Es ist das Prinzip des Grünkohlessens, die Unterbrechung zu nutzen. Sie als Leistungsträger wissen, wie wichtig es ist, sich gemeinsam Zeit zu nehmen, um ungezwungen zu sprechen.
Meine Damen und Herren,
vor wenigen Tagen ist unser Ratgeber, Freund und politischer Weggefährte Helmut Schmidt gestorben. Das Jahrhundert von Helmut Schmidt dauerte 96 Jahre. Helmut Schmidt war ein großer Hamburger. Und das war er auch, weil er ein großer Hanseat war. Immer wieder hat er an diese gemeinsame Tradition erinnert. 1973 sagte er den Lübecker Nachrichten. Wissen Sie, Schleswig-Holstein gehört für mich zu meiner Heimat. Zwischen Hamburg und Kiel oder Lübeck ist schließlich kein so großer Unterschied. Das sind die gleichen Menschen, sie sehen die Welt mit den gleichen Augen.
Und so war Helmut Schmidt natürlich einer der ersten, der vor einem halben Jahr das ganz neu eröffnete Hanse-Museum besuchte. Ich hatte das Glück, mit ihm ein paar Tage später über diesen Überraschungsbesuch zu sprechen. Er hatte in Lübeck ausführlich mit den Wissenschaftlern gesprochen und betonte, dass die Hanse eine Vorform der Europäischen Union ist. Zitat: Die Ausweitung der Kaufmannshanse zu einer Städtehanse war eine europäische Entwicklung. Zitatende
Sei Lieblingsgedanke sei den Stolz der Hamburger auf die Hanse des Mittelalters zu nutzen, um für die europäische Integration zu werben. Ich kann da nur zustimmen und möchte ergänzen: Die Hamburger gemeinsam mit den Schleswig-Holsteinern. Wir müssen es als unsere Aufgabe verstehen, als Europäer zu sprechen. Das nehmen die beiden Landesregierungen sehr ernst. Die Vertretung in Brüssel, in der Hamburg und Schleswig-Holstein gemeinsam arbeiten, heißt deshalb ja auch Hanse Office.
In der Verantwortung für die Wirtschaft des Nordens arbeiten Hamburg und Schleswig-Holstein eng zusammen. Die Regierungen beider Länder sind sich einig, dass Wachstum und Beschäftigung politische Prioritäten sind. Dafür brauchen wir eine wettbewerbsfähige Region, die im internationalen Vergleich Stand halten kann.
Wir müssen die industrielle Basis stärken, den Mittelstand unterstützen und dabei immer die Zukunftsfähigkeit der Produkte und Lösungen im Blick haben.
Schleswig-Holstein hat vor wenigen Tagen zu einer großen industriepolitischen Konferenz eingeladen. Zusammen mit Wirtschaft und Gewerkschaften hat der Kollege Albig ein Bündnis für Industrie geschmiedet.
Es ist wichtig, die Stärken des Wirtschaftsstandortes Schleswig-Holstein noch besser zu nutzen. Das Land hat ein innovationsfreundliches Umfeld und kann aus der Kooperation mit Hochschulen und Fachhochschulen viel machen.
Sehr beeindruckt hat mich auch das Projekt, Brunsbüttel zum Standort für Flüssigerdgas -Technologie zu machen. Die Kenner sagen nur drei Buchstaben: LNG. LNG oder Liquefied Natural Gas ist ein Thema mit enormem Potenzial. LNG ist ein umweltfreundlicher und industriell gut nutzbarer Treibstoff, der eine emmissionsarme Alternative zu bisherigen Schiffstreibstoffen darstellt und auch für andere Nutzungen hochinteressant ist. Deutschland hat noch kein eigenes LNG-Terminal. Brunsbüttel ist von der Lage her dafür sehr geeignet und dort gibt es durch die Industrie einen hohen Energie-Bedarf. Die EU Kommission hat in ihrer neuen Energie-Strategie die verstärkte Nutzung des LNG Potenzials gefordert. Auch Lübeck arbeitet an Konzepten für den neuen Energieträger und hat einen EU-Förderantrag zur Schaffung einer LNG-Infrastruktur/-Tankanlage im Lübecker Hafen gestellt. Die Schleswig-Holsteiner haben da ein Thema entdeckt, das eine industriepolitische und eine energiestrategische Komponente hat.
Wirtschaftspolitik muss immer auch auf die Stärkung des Mittelstands gerichtet sein. Das ist ein gemeinsames Anliegen von Hamburg und Schleswig-Holstein. Wir wissen, der German Mittelstand ist ein international bewundertes Erfolgsmodell. In keinem anderen Land der Welt gibt es so viele kleine, mittlere und größere Unternehmen wie bei uns, viele davon sind in Familienhand. Innovative Kraft, enge Bindung zum Kunden und ein hohes Verantwortungsbewusstsein sind typisch den Mittelstand. Auch, dass Deutschland so gut durch die Krise gekommen ist, verdanken wir dem Mittelstand. Er hat die traditionell enge Verknüpfung von Eigentum, Haftung und Leitung. Das ist ein hoher Stabilisierungsfaktor. Wir wissen sehr genau, dass wir mit der UV Nord eine erfahrende Stimme an unserer Seite haben, die immer auch an den Mittelstand denkt.
Deutschland profitiert stark davon, dass die Wirtschaft mittelständisch geprägt und breit aufgestellt ist.
Wenn ich darf, komme ich hier auf Hamburg zu sprechen:
Hamburg ist in einer sehr guten Verfassung: Wirtschaft und Politik haben eine dynamische und rasch wachsende Metropole geschaffen. Das ist für internationale Investoren sehr attraktiv. Das fdi Magazin der Financial Times Gruppe hat das jüngst noch einmal bestätigt. Fast 10 Prozent aller ausländischen Investitionen in der Bundesrepublik landen in Hamburg, obgleich unser Bevölkerungsanteil bei nur rund 2 Prozent liegt.
Wir haben eine gute und höchst leistungsfähige Wirtschaft. Neun Cluster formen das Profil unseres Standorts. Jedes dieser Netzwerke entfaltet weit über die Landesgrenzen hinaus Wirkung. Sie ziehen mobiles Kapital, Fachkräfte aller Qualifikationen und Unternehmen an. Ein wichtiges Prinzip der Clusterpolitik ist die Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft am Standort, was besonders auch mittelständischen Unternehmen sehr zugute kommt.
Beispiel Luftfahrindustrie: Hamburg ist neben Seattle und Toulouse einer der weltweit führenden Standorte der zivilen Luftfahrtindustrie. Innerhalb Deutschlands arbeitet jeder dritte Beschäftigte der Luftfahrtindustrie in und um Hamburg. Neben den drei großen Unternehmen Airbus, Lufthansa Technik und Hamburg Airport tragen mehr als 300 kleine und mittelständische Unternehmen sowie zahlreiche technologisch-wissenschaftliche Institutionen zum Know-how bei. Sie finden Unternehmen in allen Facetten des Flugzeugbaus, der Flugzeuginstandhaltung und des Flughafenbetriebs. Allein 75 Zuliefererbetriebe kommen aus Schleswig-Holstein und mehr als 250 Unternehmen des Nachbarlandes profitieren von der Branche. Das Luftfahrtcluster Hamburg Aviation sichert dabei nicht nur die enge Verbindung zur Wissenschaft, sondern ist auch ein ganz wichtiger Partner für unsere Ausbildungsstrategien: von Berufsorientierung über die Vermittlung von Praktika bis hin zur Begleitung der Azubis.
Die Hamburger Wirtschaftspolitik hat einen wichtigen Schwerpunkt in der Medien- und Informationstechnologie. Auch in der Clusterinitiative Medien und IT arbeiten wir eng mit Schleswig-Holstein zusammen. Neben den traditionellen Verlagen und Rundfunkanstalten am Standort haben sich neue Schwerpunkte gebildet. Hamburg hat sich auf dem Gebiet der Unterhaltungssoftware einen Namen als "Gamecity" gemacht. Wir haben die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet des digitalen Bewegtbildes aufgegriffen und fördern Marktprozesse in Bereichen wie Web TV, video on demand und Handy-TV. Das ist eine sehr bewegte Branche, die etwa 100.000 Arbeitsplätze stellt.
Ganz wichtig für die Metropolregion Hamburg und für die Zusammenarbeit mit Schleswig-Holstein sind die erneuerbaren Energien. Selbstverständlich wird auch diese Branche mit einem Cluster unterstützt. In dem 2010 gegründeten Cluster sind mittlerweile 180 Industrieunternehmen, Start-ups, technische Dienstleister, Banken, Beratungsunternehmen und Institute aktiv. Die Metropolregion Hamburg hat eine große Anziehungskraft. Das sieht man auch daran, dass die Big Four der deutschen Energiewirtschaft, Eon, RWE, EnBW und Vattenfall Europe, ihre Konzernsparten für regenerative Energien zwischen Alster und Elbe angesiedelt haben
Die Windkraftanlagen in der Nord- und Ostsee sind die tragenden Pfeiler der Energiewende. Die Metropolregion Hamburg ist eine Wind-Metropole. Von den großen international operierenden Herstellern, die ihre Unternehmenszentralen hier haben, über die Zulieferer bis hin zu der Steuerung von Windparks, alles läuft hier zusammen. Gemeinsam mit der Landesregierung von Schleswig-Holstein, den Hochschulen beider Länder und rund 50 Projektpartnern arbeiten wir an Speichertechnologien und der Erprobung zukunftsfähiger Netze.
Ich denke dabei an das Projekt NEW 4.0, eine Initiative aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. NEW ist in diesem Fall eine Abkürzung für die Norddeutsche EnergieWende und 4.0 ist ja bekanntlich die Chiffre für intelligente Vernetzung. Ziel ist es, mit intelligenten Systemen und neuen Technologien Stromerzeugung und Stromverbrauch zu synchronisieren. NEW 4.0 soll ganz praktisch zeigen, wie eine Region mit 5 Millionen Einwohnern trotz Schwankungen in der Stromproduktion und im Stromverbrauch zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien versorgt werden kann.
Meine Damen und Herren,
erinnern Sie sich noch an den HP 35? Das war der erste Taschenrechner, den Hewlett-Packard in den USA auf den Markt brachte, genau im Jahr der Kieler Olympiade 1972. Der HP 35 konnte Logarithmen berechnen, Sinuswerte bestimmen und auch die schwierige Exponentialrechnung. Was bisher nur aufwendig mit Rechenschieber und Tabellen rauszukriegen war, zeigte HP 35 in Sekunden. Nur wenige Jahre später rechneten auch die Schüler und die Betriebe nicht mehr mit dem Rechenschieber.
So ähnlich ist das auch mit den Neuerungen durch die digitale Kommunikation. Heute sitzen Landwirte ebenso am PC wie der Autobauer und Informatiker. Aber wenn wir von Industrie 4.0 sprechen sind nicht nur der Computer oder die Telefonanlage in einem Betrieb gemeint. Es geht nicht um die Digitalisierung in Unternehmen, sondern um die digitale Vernetzung von Maschinen und Prozessen über das einzelne Unternehmen hinweg. Dazu kommen neue Produktionsverfahren, wie das Additive Layer Manufacturing (ALM) und neue Vertriebsformen. Wir müssen davon ausgehen, dass sich alle Wertschöpfungsprozesse in allen Branchen verändern.
Wie eng Digitalisierung und Internationalisierung zusammen hängen, kann man in Lübeck sehen. Seit 2011 gehört die Additive Manufacturing Technologie, der sogenannte 3D-Druck, zu den Schwerpunkten der SLM Solutions Gruppe aus Lübeck. SLM Solutions haben sich zum führenden Anbieter metallbasierter additiver Fertigungstechnologie entwickelt. Mitte November ist eine Niederlassung in Shanghai eröffnet worden, eine Konsequenz der starken Nachfrage aus China.
Für Wissenschaft, Wirtschaft und Politik ist Industrie 4.0 ein großes Thema. Die Europäische Kommission schätzt, dass der digitale Binnenmarkt ein zusätzliches Wachstum im Umfang von bis zu 250 Mrd. Euro generiert. Das Fraunhofer Institut hat mögliche Wachstumspotentiale in Bezug auf verschiedene Branchen in Deutschland berechnet. Danach liegt das größte Potential im Maschinen- und Anlagenbau, gefolgt vom Automobilbau, den elektrischen Ausrüstern und der chemische Industrie. Selbst in der Landwirtschaft erwartet Fraunhofer ein zusätzliches Wertschöpfungspotenzial von 3 Milliarden Euro bis 2025.
Unsere Wirtschaft darf die digitale Wende in den Produktionsprozessen nicht verpassen. Viele meinen, das sei nur für große Betriebe relevant. Aber das verkennt die Dynamik, die in dieser Entwicklung liegt. Technologien setzen sich immer durch, wenn sie gut sind. Wenn sie die Dinge preiswerter, die Abläufe einfacher oder die Dienstleistungen kundenbezogener machen können, werden sie auch Handwerk und Mittelstand erreichen. In Hamburg arbeiten Industrieverbände, Hochschulen, die Handelskammer und die Wirtschaftsbehörde daran, in die Entwicklungen gestaltend einzugreifen. Die Initiative dazu kommt übrigens ganz wesentlich von den international operierenden Leistungsträgern aus dem Mittelstand. Und ich begrüße es sehr, dass wir auch da mit Schleswig-Holstein im Takt gehen. Industrie 4.0 ist ja auch eines der großen Themen des Bündnis für Industrie, genauso wie bei uns in Hamburg zukünftig im Masterplan Industrie.
Meine Damen und Herren,
nun habe ich so viel von den Verbindungen zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein gesprochen, da wird es wirklich Zeit auch mal über die ganz realen Verbindungen zu sprechen: die Schienen, die Straßen und das Wasser. Wirtschaftspolitik ist Infrastrukturpolitik.
Der Hamburger Hafen hat eine herausragende volkswirtschaftliche Funktion für den Außenhandel und für die heimische Rohstoffversorgung. Seine Bedeutung geht weit über die Landesgrenzen von Hamburg und Schleswig-Holstein hinaus. 30 % der in Hamburg angelandeten Container werden mit Feederschiffen über den Nord-Ostsee-Kanal weiter in den Ostseeraum befördert. Der Nord-Ostsee-Kanal ist deshalb ein zentrales Thema der Verkehrspolitik. Dass das nicht nur für Hamburg und Schleswig-Holstein gilt, ist inzwischen auch in anderen Bundesländern verstanden worden. Ohne weiteren Kanalausbau droht Deutschland ein beträchtlicher volkswirtschaftlicher Schaden. Ich bin sehr froh, dass es Schleswig-Holstein gelungen ist, für wichtige Projekte der Strecke Zusagen für die Finanzierung von Planung, Neu- und Ausbau zu bekommen. Und ich möchte mich als Hamburger ausdrücklich dafür bedanken, dass es in Schleswig-Holstein gelungen ist, mit dem Bündnis für Verkehrsinfrastruktur alle relevanten Organisationen zusammen zu bringen, natürlich ist auch die UV Nord dabei.
Verkehrspolitik ist auch in der Metropolregion Hamburg eines der größten Themen. Gemeinsam mit Schleswig-Holstein verfolgen wir das Ziel, Pendlerverkehre stärker auf die Schiene zu verlagern. Wir arbeiten gemeinsam an dem Projekt S4, der Fehmarnbeltquerung und der S21.
Die S 4 Ost entlastet die Strecke von Hamburg bis Bargteheide/Bad Oldesloe. Die S 4 West verläuft von Hamburg bis Elmshorn und umfasst einen dreigleisigen Ausbau zwischen Pinneberg und Elmshorn. Wir werden den Takt verdichten, zusätzliche Stationen bauen und die Verbindung über den Hauptbahnhof hinaus zu anderen Zielen in der Innenstadt verbessern.
Und obwohl die S4 nur Personen befördern soll, wird sie auch dem Güterverkehr zugutekommen.
Durch die Verlagerung eines Großteils des Nahverkehrs zwischen Hamburg und Bad Oldesloe auf die S-Bahngleise werden Kapazitäten für Fern- und Güterverkehr geschaffen. Die Verbindung ist enorm wichtig, denn unser Hauptbahnhof ist vollständig überlastet. Im Personenverkehr werden bei nahezu jeder Abfahrt die Bahnsteige in a und b geteilt um sie doppelt zu nutzen. So viele Züge kommen gleichzeitig an. Die neue S 4 wird Luft schaffen.
Meine Damen und Herren,
für einen Hamburger, der in Schleswig-Holstein ist, dreht sich die Welt ein wenig um, denn von hier aus ist Hamburg ja der Süden. Da, wo sowohl Süden als auch Norden ist, also im den Süden von Holstein und im Norden von Hamburg, verläuft das Projekt S 21. Geplant ist die Elektrifizierung und der zweigleisige Ausbau der AKN-Trasse von Hamburg-Eidelstedt bis Kaltenkirchen. Pendler werden ohne umzusteigen zum Hauptbahnhof kommen, außerdem werden Bahnhöfe und Fahrzeuge barrierefreier.
Und auch auf der Straße ist bei uns viel los. Der Ausbau der A7 geht gut voran, das konnte ich heute noch mal auf meiner Fahrt hierher sehen. Schleswig-Holstein und Hamburg haben mit der A7 das erste Landesgrenzen überschreitende ÖPP-Projekt der Republik eingeleitet. Mit innovativen Bau- und Finanzierungsmodellen werden insgesamt 1,6 Mrd. Euro für den Ausbau investiert. Weitere Aus- und Neubauten auf der Strecke, etwa in Stellingen und Altona, sind auf den Weg gebracht. Wir wissen, dass der Straßenbau für den Güterverkehr und den Tourismus unverzichtbar ist.
Es war übrigens ein aus Hamburg stammender Finanzminister, der sich in den Bonner Regierungsjahren darum gekümmert hat, dass, wie er sich ausdrückte, die Penunsen stimmen um die A7 nach Schleswig-Holstein zu verlängern. Ich meine Helmut Schmidt.
Bei der Eröffnung des neuen Elbtunnels am 10. Januar 1975 war er dann schon als Bundeskanzler dabei. Er würdigte den Elbtunnel als Bindeglied zwischen Skandinavien und dem gesamteuropäischen Fernstraßennetz. Und ausdrücklich sagte Kanzler Schmidt, es befriedige die Bundesregierung sehr, dass jetzt auch Kiel als letzte Bundeshauptstadt der Bundesrepublik Deutschland unmittelbar an das Autobahnnetz angeschlossen werden konnte.
Mit 20 DM aus den Steuern, so rechnete es Kanzler Schmidt in seiner Rede vor, habe jeder Deutsche die Kosten des Projekts Elbtunnel, die damals bei 1,2 Milliarden DM lagen, finanziert. Und Sie können im Internet hören, wie er zu diesem Anlass allen klar sagt: Die Investitionen von heute, ziehen die Arbeitsplätze und die Masseneinkommen von Morgen nach sich. Das gilt für die A7 noch heute.
Meine Damen und Herren,
die Wirtschaft des Nordens muss nachhaltig und innovativ sein. Das passt gut zu uns, denn so denken wir auch. Wenn man in der Nähe des Meeres wohnt, weiß man, dass man immer etwas tun muss. Seit Jahrhunderten treffen die Nordländer Vorsorge. Sie schützen ihr Land vor dem Sturm, trotzen dem Wasser immer wieder ein Stück Land ab. Es ist hier Tradition, sich nicht bequem zurück zu lehnen, sondern für die Zukunft zu planen. Es ist hier Tradition, Natur und Technologie zu verbinden. Es ist hier Tradition weit über die Meere hinaus zu denken und die Handelsplätze zu verknüpfen. Wirtschaftspolitik in Hamburg und auch in Schleswig-Holstein knüpft an diesen Traditionen an. Gemeinsam werden wir auch in Zukunft erfolgreich sein. Denn, wie sagte es Helmut Schmidt doch so schön: Wir sehen die Welt mit den gleichen Augen.
Vielen Dank!
Es gilt das gesprochene Wort.