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13.03.2013

Richtfest Musicaltheater Stage Entertainment auf der Baustelle des Musicaltheaters im Hafen

 

Sehr geehrter Herr Mock-O'Hara, 

sehr geehrte Damen und Herren, 

 

in einem großen Hamburger Magazin, das bekanntermaßen stets gut informiert ist, stand vor einiger Zeit zu lesen: Was Musicals in Hamburg angeht, sei das Ende des Booms absehbar; trotz Hunderttausender Übernachtungen pro Jahr durch Musical-Touristen. Zitiert wurde in dem Artikel ein Freizeitforscher, der versicherte: Musicals haben einen gewissen Zenit erreicht. 

 

Ganz genau ist der Artikel schon vor 15 Jahren erschienen, 1998. Die damalige journalistische Begeisterung für drohende Krisen hat sich auch in diesem Fall nicht wirklich bestätigt. 

 

Die Schätzungen darüber gehen zwar auseinander, wie viele Touristen jährlich vor allem deswegen nach Hamburg kommen, um ein Musical zu besuchen manche sprechen von einer Million, andere sogar von zwei Millionen. Viele sind es aber allemal. Und es ist auch keine Übertreibung, wenn unsere Fremdenverkehrs-Experten in der Rückschau feststellen, dass Cats 1986 den Tourismus in unserer Stadt sozusagen wachgeküsst hat, wie die Hamburg Tourismus GmbH im Rückblick sagt. 

 

Musicals sind trotzdem keine Selbstläufer, wie wir wissen. Derlei Großproduktionen bringen stets ein ein hohes unternehmerisches Risiko mit sich. Aber mit Mut, einem feinen Gespür für den Geschmack des Publikums und sicher auch etwas Glück ist es den hiesigen Veranstaltern allen voran Stage Entertainment gelungen, Hamburg zur Musical-Hauptstadt Deutschlands zu machen. 

 

  • Musical-Besucher geben eine halbe Milliarde Euro bei uns aus jährlich. 
  • 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in Hamburg allein bei Stage Entertainment beschäftigt, die Theater sichern zusätzlich mehrere Tausend Arbeitsplätze in der Stadt. 

 

Wir freuen uns über diese Erfolgsgeschichte aber nicht nur mit Blick auf Umsatz und Arbeitsplätze. Erfreulich sind auch die Nebeneffekte: Der Erfolg der Musicals geht nämlich keineswegs zulasten der klassischen Kulturangebote. Im Gegenteil: er befördert sie. 

 

Eine Untersuchung der Kulturbehörde hat gezeigt, dass Musical-Besucher ein besonders Interesse an anderen Theatern, an Museen und Architektur haben. Somit sorgen unsere Musiktheater mit ihrer überregionalen Strahlkraft für zusätzliche Gäste und Umsatz in vielen anderen Einrichtungen. Nicht von ungefähr nehmen auch andere Häuser wie das Schauspielhaus, Schmidts Tivoli oder Altonaer Theater Musical-Produktionen in ihr Programm auf. 

 

Die Vielfalt der kulturellen Interessen unserer Gäste ist messbar. Kultururlaub ist ein Wachstumsmarkt, der dazu beiträgt, dass die Hamburger Tourismuswirtschaft auf das beste Jahr ihrer Geschichte zurückblicken kann. Mit 10,6 Millionen Übernachtungen wurde 2012 das Rekordergebnis des Vorjahres noch einmal um satte 11,6 Prozent übertroffen. Die Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland legten sogar um gut 17 Prozent zu. Mit dem elften Rekordjahr in Folge belegt Hamburg damit Platz 10 der beliebtesten Städtereiseziele in Europa, und Highlights wie die Elbphilharmonie werden künftig noch mehr Besucher hierher locken. 

 

Der Trend weist weiter steil nach oben: Bis 2014 sind 18 weitere Hotels mit 6.450 Hotelbetten geplant, und bis 2020 werden 18 Millionen Übernachtungen prognostiziert. Von diesem immensen Zuspruch profitieren die Musicalhäuser und vom Kulturtourismus profitiert die ganze Stadt. 

 

Um den hochwillkommenen Besucherstrom zu bewältigen, sorgt der Senat für die richtigen Rahmenbedingungen, die dem Wachstum sowohl Hamburgs als auch der Touristenzahl gerecht wird. 

 

  • Hamburg soll auch in Zukunft eine schöne Stadt bleiben. Darum erhalten wir den hohen Grünanteil unserer Stadt und sichern ihren Freizeit- und Erholungswert.
  • Für Einheimische wie für Touristen erhöhen wir den Komfort und die Sicherheit in den Öffentlichen Verkehrsmitteln. 
  • Wir schaffen das modernste und schnellste Bussystem Europas, bauen U- und S-Bahn-Linien aus und vernetzen die Verkehrsmittel bis in die Vororte hinein vom Leihfahrrad bis zum Carsharing. 
  • Und die in moderater Höhe eingeführte Tourismustaxe hilft das kulturelle Angebot zu weiter zu verbessern, gerade auch kleiner und unabhängiger Träger, die ja ebenfalls von den steigenden Tourismuszahlen profitieren. 

 

Für internationale Produktionen und erst recht für die Errichtung neuer Spielstätten aber braucht es die Großen und da kommt in Deutschland an Stage Entertainment niemand vorbei, einem Unternehmen, das mit Hamburg eng verbunden ist: Ihre Deutschland-Zentrale sitzt in Hamburg, Ihre drei bereits bestehenden Häuser laufen hier mit Erfolg und auch Ihre Joop van Ende Academy für den Musical-Nachwuchs ist bei uns an der Elbe angesiedelt. 

 

Zu alldem kommt nun dieses neue Haus hinzu. Die aktuelle Unternehmens-Investition von 65 Millionen Euro ist an sich schon ein überaus erfreuliches Ereignis. Aber zum reizvollen Standort dieser neuen Spielstätte kann man der Stage Entertainment und allen künftigen Besuchern nur gratulieren. Der Blick auf die Stadt ist traumhaft, und auch von der anderen Elbseite aus wird das neue Gebäude die Hafensilhouette bereichern. 

 

Wir freuen uns schon heute auf die Eröffnung eines neuen Musical-Leuchtturms an der Elbe, und ich wünsche allen an diesem Projekt Beteiligten weiter gutes Gelingen. 

 
Es gilt das gesprochene Wort.