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22.05.2014

Senatsempfang 40 Jahre GPRA

 

 

Sehr geehrter Herr Kohrs,
sehr geehrte Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

 

ich freue mich sehr, Sie heute hier im Hamburger Rathaus begrüßen zu können.
Fast auf den Tag genau vor 40 Jahren, am 23. Mai 1974, kamen die Gründungsmitglieder der Gesellschaft führender Kommunikations-/Public Relations Agenturen kurz GPRA hier in Hamburg zu ihrer ersten ordentlichen Mitgliederversammlung zusammen.

 

In einer so schnelllebigen Branche wie dem Kommunikationsgeschäft sind diese 40 Jahre schon ein bedeutsamer Zeitraum.

 

Und sie sind überdies ein schöner Anlass, mal wieder an den Ort zurückzukehren, an dem alles begann und für den Ihr Geschäft auch heute noch wichtig ist.

 

Denn zu einer großen Medienstadt gehört die PR-Branche natürlich selbstverständlich dazu. Dort, wo wie in Hamburg bis heute viele Debatten und Positionen in unserem Land geprägt werden, müssen auch diejenigen vor Ort sein, die dafür sorgen, dass die Vielfalt unterschiedlicher Interessen in unserer Gesellschaft ausreichend zur Sprache kommt.

 

Ich habe in der Vorbereitung gelernt, dass immerhin 40 Prozent Ihrer Mitglieder entweder in Hamburg gegründet wurden oder hier ein Büro haben. Das zeigt, wie wichtig Hamburg als Medienmetropole ist. Es zeigt aber auch, wie wichtig der Stadt die PR als Wirtschaftsfaktor sein sollte. Beides gehört zusammen.

 

Die Medien- und Kommunikationsbranche eint der Bezug zu unserer gesellschaftlichen Öffentlichkeit als der Arena gesellschaftlicher Auseinandersetzung und Selbstverständigung.

 

Oft blüht die PR-Branche dabei ein wenig mehr im Verborgenen als andere Medien- oder Kreativ-Unternehmen.

 

Das ist auch kein Wunder: Wenn die Anliegen und Deutungen eines Kunden möglichst deutlich wahrnehmbar sein sollen, dann sollte die Agentur dabei nicht im Weg stehen.
Schließlich hilft gute und gelingende PR Unternehmen und Institutionen dabei, mit den kommunikativen Anforderungen einer immer komplexeren Öffentlichkeit umzugehen.
Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Auch eine, die Verantwortungsbewusstsein voraussetzt.

 

Als Politiker bin ich ja in einer Branche, in der zu viele nervös werden, wenn mal 24 Stunden lang nicht über sie berichtet wurde…

 

Aber wir wissen, dass es in den meisten Unternehmen anders aussieht. Dass dort bei einer Kommunikationsintensität wie in der Politik längst die Kolleginnen und Kollegen von der Krisen-PR ihre Büros bezogen hätten und die Karten nach ruhigeren Gewässern absuchten.

 

Das ist nur eines von vielen Beispielen dafür, wie Ihre Erfahrung und Kompetenz dabei helfen kann, unsere öffentliche Debatte ein wenig rationaler und fokussierter zu machen.
Ich freue mich deshalb sehr, dass es zum Grundverständnis der GPRA gehört, von allen Mitgliedern auch die ethische Verantwortung für Ihr Tun und Handeln zu verlangen und diese in Grundsätzen nachvollziehbar festzuhalten.

 

Unsere gesellschaftliche Öffentlichkeit ist schließlich keine Arena für einen regellosen Faustkampf.
Sie beruht vielmehr auf zahlreichen nicht immer ausgesprochenen Regeln, die es zu befolgen gilt.

 

Nur dann nämlich kann Öffentlichkeit zu dem gesellschaftlichen Forum werden, in dem die unterschiedlichen Interessen und Standpunkte geäußert, begründet und zueinander gebracht werden können. Diesem Pluralismus und der jeweils klaren Einzelstimme ist PR verpflichtet.

 

Erst aus dem respektvollen und achtsamen Umgang kann das Vertrauen in unserer Öffentlichkeit wachsen, das Sie sich in Ihrer Programmatik selbst zur Aufgabe gemacht haben.

 

Und wir brauchen Vertrauen in unserer modernen Aufmerksamkeitsökonomie und in einer Öffentlichkeit, die zunehmend davon geprägt ist, dass sich jeder jederzeit von jedem Ort zu jedem Thema zu Wort melden kann.

 

Das verändert gesellschaftliche Kommunikation und das wird davon bin ich überzeugt auch die PR wieder einmal verändern.
Gebraucht wird sie aber auch in Zukunft.

 

Deswegen ist dieser 40. Geburtstag sicherlich auch nur ein Zwischenziel. Er bietet eine Verschnaufpause im rasanten Wandel. Eine Gelegenheit, innezuhalten und den Stand der Branche zu reflektieren.

 

Und dann warten schon wieder Kunden, die heute vielleicht mehr Respekt vor Twitter als vor der Tageszeitung haben, die aber auch in Zukunft Ihre kommunikative Kompetenz brauchen, um gehört zu werden.

Schönen Dank!

 

Es gilt das gesprochene Wort.