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18.10.2013

Senatsempfang zur Eröffnung der 4. Hamburger Stiftungstage

Senatsempfang zur Eröffnung der 4. Hamburger Stiftungstage

 

 

Sehr geehrter Herr Erster Vizepräsident der Hamburgischen Bürgerschaft,
sehr geehrte Frau von Hammerstein,
sehr geehrter Herr von Hirschhausen,
sehr geehrte Damen und Herren,

im Namen des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg heiße ich Sie herzlich willkommen.

Der Weg in den Festsaal hat Sie durch unsere schöne Rathausdiele geführt. Diese geräumige Eingangshalle ist nicht nur das Entree für alle Ehrengäste unseres Gemeinwesens, sondern bewusst mit einer Vielzahl von  steinernen Portraitmedaillons verdienter Hamburgerinnen und Hamburger an ihren Säulen und Wänden  gestaltet. Während die Rathaus-Fassade in althergebrachter Weise die Kaiser rekapituliert, die unserer Stadt ihre Freiheit ließen, erinnern wir uns im Inneren der Tradition des Engagements, des Ideenreichtums und des Bürgersinns in dieser Stadt.

Bürgerschaftliches Engagement ist für ein demokratisches Gemeinwesen unentbehrlich. Dass der Staat nicht alles richten und nicht für alles und jedes sorgen kann und soll, darf man heutzutage als Konsens bezeichnen. Wir werben stattdessen ganz ausdrücklich für die Idee, dass das Gemeinwohl vor allem vom Mitmachen und Mitmischen lebt: von der Kreativität des Einzelnen, den Ideen der Bürgerinnen und Bürger, die sich nach Kraft und Möglichkeit einbringen und mitgestalten sei es mit dem richtungs- und zukunftsweisenden Schritt einer Stiftung, sei es durch den freiwilligen, unbezahlten und unbezahlbaren Einsatz in ihren Organisationen, Verbänden, Vereinen, Kirchengemeinden, Gremien und Initiativen.

Sich zu engagieren ist dabei auch immer auch ein Ausdruck eines demokratischen Selbstverständnisses im besten Sinne und damit auch eine Pflicht.

Gleichwohl kann privates Engagement kann weder staatlich verordnet werden, noch die Rechte und Pflichten des Staates wahrnehmen. Staatliche und bürgerschaftliche Initiative können sich nie ersetzen, können sich aber bestens ergänzen.

Zu den Hamburger Stiftungstagen sind alle Interessierten eingeladen, sich selbst ein Bild davon zu machen, was bürgerschaftliches Engagement aus unserer Mitte heraus in Hamburg bewirkt. Im Programmheft heißt es zutreffend, dass die Stiftungen Hamburg bereichern. Sie stoßen an, helfen, fördern, begleiten und vernetzen. Das diesjährige Motto ist daher klug gewählt: Stiftungen bewegen die Stadt.

Das trifft zugleich die Besonderheit der diesjährigen Stiftungstage, die einen dezentralen Ansatz verfolgen: Es gibt über die ganze Stadt verteilte Veranstaltungen und Aktionen. So öffnen viele Stiftungen während der Stiftungstage ihre Türen und laden die Öffentlichkeit zu einem Einblick in ihre Tätigkeit. Dadurch bewegen die Stiftungen Hamburg auch in dem Sinne, dass die Gäste sich auf den Weg machen müssen, um die Stiftungen und ihr Wirken und Arbeiten kennen zu lernen. Bereits seit drei Tagen besteht diese seltene Gelegenheit, hinter die Kulissen zu schauen die Projektarbeit kennen zu lernen, von Stiftungen aufgeführte Konzerte und Theaterstücke zu besuchen, Vorträge zu hören, an Workshops, Rallyes und Experimenten teilzunehmen, es geht von der Schlagerparty zum Seniorentanztee. Bewegte Tage also, in denen sich Hamburg gerade der eigenen Bevölkerung in ganz besonders lebendiger Weise als Stiftungshauptstadt präsentiert.

Das Wirken und Arbeiten der Stiftungen, das sich oft eher im Stillen vollzieht, wird so greifbar und erlebbar. Es wird für die Öffentlichkeit sichtbar, wie vielfältig die Hamburger Stiftungslandschaft ist, wie viele Ideen in wie vielen verschiedenen Bereichen Stiftungen entwickeln und umsetzen und wie viele unterschiedliche Projekte sie durchführen und verwirklichen. Selbst für Kenner der Materie ist beeindruckend, welcher Ideenreichtum und welche Fülle sich im Rahmen dieser Stiftungstage offenbaren. Auch die Bandbreite wird deutlich, in der die Hamburger Stiftungen das Leben in unserer Stadt bereichern in Kultur, Wissenschaft, Denkmalpflege, Sport und Wirtschaft ebenso, wie im Sozialen, im Gesundheitswesen, Umweltschutz und Bildungswesen.    

Die Initiative und die Planung der Hamburger Stiftungstage verdanken wir wie in den Jahren zuvor dem Initiativkreis Hamburger Stiftungen. Ich danke an dieser Stelle den im Initiativkreis zusammengeschlossenen Stiftungen für ihr Engagement sehr herzlich: Der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S., der BürgerStiftung Hamburg, der Hermann Reemtsma Stiftung, der Joachim Herz Stiftung, der Körber-Stiftung, der Patriotischen Gesellschaft von 1765 und der ZEIT-Stiftung Gerd und Ebelin Bucerius.

Dieses Jahr findet die Darstellung der Stiftungsarbeit in der Zusammenarbeit mit dem Aktivoli-Landesnetzwerk eine entscheidende Ergänzung: Vorgestellt wird das Ehrenamt als Motor der Gesellschaft. So wird auch in die Arbeit der ehrenamtlichen Organisationen Einblick gewährt und das Panorama der individuellen Mitgestaltung unserer Gesellschaft erweitert sich und rundet sich ab.

Die Bereitschaft zum Engagement entsteht und wächst auch hier aus der Eigeninitiative der Menschen. Sie ist nicht selbstverständlich, sondern muss gewürdigt und unterstützt werden. Zu Worten und Werten müssen schließlich immer Werke kommen, und zwar möglichst wiederkehrende, damit sich die Wirksamkeit einer solidarischen Gemeinschaft voll entfaltet.

Aufgabe des Staates dabei ist es, das bürgerschaftliche Engagement zu ermöglichen und zu ermutigen, also die erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen freiwilliges Engagement Anerkennung findet und sich entfalten kann. Das erfordert den gesetzlichen Rahmen, wie etwa angemessenen Versicherungsschutz, aber auch eine Infrastruktur, die der Staat zur Verfügung stellt in Hamburg setzten wir hier insbesondere auf die Freiwilligenagenturen. Nicht zuletzt ist die Art und Weise, ob und wie wir freiwilliges Engagement öffentlich anerkennen und würdigen, eine entscheidende Vorbedingung für das Ja jedes einzelnen Menschen zum Engagement.

Ich möchte an dieser Stelle allen Stifterinnen und Stiftern, sowie allen in den Hamburger Stiftungen tätigen Menschen für ihr herausragendes Engagement danken! Sie und Ihre Stiftungen sind nicht weg zu denken aus dieser Stadt. Ohne Sie wäre das Leben in Hamburg ärmer und unbewegter. Herzlichen Dank all den Freiwilligen und Ehrenamtlichen!

Und ich würde mich freuen, wenn einige von den Bürgerinnen und Bürgern, die in diesen Tagen in die Hamburger Stiftungslandschaft eingetaucht sind oder doch zumindest einmal hineingeschnuppert haben, Interesse an einem ehrenamtlichen Engagement oder sogar an der Gründung einer Stiftung gefunden haben.
Vielen Dank.

 

Es gilt das gesprochene Wort.