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25.04.2012

Senatsfrühstück Kinder- und Jugendkultur"

Senatsfrühstück Kinder- und Jugendkultur"

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

 

es ist nicht Sinn eines Senatsfrühstücks auch nicht, wenn es ein Mittagessen ist lange Reden zu halten. Aber lassen Sie mich gemeinsam mit Frau Senatorin Kisseler Sie hier im Gästehaus des Senats begrüßen und ein paar Worte zum Hintergrund unseres heutigen Treffens sagen.

 

Sie alle sind heute nicht zufällig hier schließlich handelt ein verantwortungsbewusster Hamburger Senat immer absichtsvoll sondern aus einem ganz bestimmten Grund: Sie alle haben sich in den vergangenen Jahren in bester hanseatisch, mäzenatischer Tradition im Bereich der Kinder- und Jugendkultur engagiert. Damit haben Sie viele Projekte und Initiativen überhaupt erst möglich gemacht. Und dafür möchte ich Ihnen an dieser Stelle im Namen des ganzen Hamburger Senats  meinen tiefempfundenen Dank sagen.

 

Kinder- und Jugendkultur, das ist ein Feld, dessen Bedeutung in der öffentlichen Wahrnehmung nach meinem Eindruck noch häufig unterschätzt wird: als nettes add on zur etablierten Kulturförderung, wo es darum geht, dafür zu sorgen, dass uns auch in zehn Jahren das Publikum für klassische Konzerte in der dann fertiggestellten Elbphilharmonie nicht ausgeht.  Zugegeben: auch das ist ein Aspekt, aber nur ein kleiner. 

 

Wer ein Gefühl dafür entwickeln will, welche Kraft oder, um im Bild zu bleiben welche Musik wirklich in diesem Thema steckt, mag seinen Blick weit über die Grenzen hinaus zum Beispiel nach Venezuela richten: Dort hat es eine, vor über dreißig Jahren privat gestartete Initiative in einer bewundernswerten gesellschaftlichen Kraftanstrengung geschafft unter Bedingungen, die nicht so komfortabel sind wie bei uns , unter wechselnden politischen Bedingungen ein System nationaler Jugendorchester ins Leben zu rufen, das mittlerweile rund 350.000 Jugendliche aus dem ganzen Land erreicht.

 

Sie kommen häufig aus ärmsten Verhältnissen und unzählige von ihnen sind aus dem Kreislauf von Drogen, Verbrechen und Prostitution gerettet worden. Es gibt hierüber eine sehr berührende Fernsehdokumentation, The Promise of Music, die sie möglicherweise kennen. Wer diese Bilder sieht und die Jugendlichen hört, spürt sofort, worum es eigentlich geht: um Selbstachtung, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, das Gefühl von Teilhabe und die Erfahrung, gemeinsam mit anderen etwas bewirken zu können. Und das benötigen die Jugendlichen in unserer Stadt, so anders sie ist, in vergleichbarer Weise.

 

In den vergangenen Jahren ist in Hamburg auf diesem Gebiet vieles bewegt worden und in Gang gekommen nicht zuletzt, meine Damen und Herren, dank Ihres Engagements. Und was dabei auf den ersten Blick wie ein Sammelsurium unterschiedlichster Einzelaktivitäten aussehen mag, folgt in Wahrheit einer übergeordneten Strategie, die das darf man an dieser Stelle in der gebotenen hanseatischen Bescheidenheit durchaus anmerken bundesweit Modellcharakter hat: das Rahmenkonzept Kinder- und Jugendkultur, über dessen künftige Ausgestaltung der Senat in Kürze beschließen wird.

 

Sie können sicher sein: Der Senat nimmt dieses Thema sehr ernst und wir wollen es gemeinsam mit Ihrer Hilfe, auf die wir auch in Zukunft angewiesen sind, weiterentwickeln. Der Blick nach Venezuela sollte uns alle anspornen.

 

Nun wünsche ich Ihnen zunächst einmal guten Appetit und anregende Gespräche, bevor uns Frau Professorin Kisseler zwischen Suppe und Hauptgang noch einen Einblick in einige ausgewählte Projekte geben wird.

 

 

Es gilt das gesprochene Wort.